Selbstliebe

So findest du deine persönliche selfcare-balance ohne schuldgefühle

So findest du deine persönliche selfcare-balance ohne schuldgefühle

Selfcare klingt manchmal wie ein Luxus, den man sich nur gönnt, wenn der Kalender leer ist und das Gewissen stumm bleibt. Dabei ist Selbstfürsorge für mich nichts Exklusives, sondern eine Alltagspraxis, die sich in kleinen, echten Momenten zeigt — ganz ohne Drama oder überhöhte Ansprüche. In diesem Text teile ich meine Erfahrungen, Routinen und Gedanken dazu, wie du deine persönliche Selfcare-Balance findest, ohne dich von Schuldgefühlen begleiten zu lassen.

Was bedeutet Selfcare für mich wirklich?

Für mich ist Selfcare kein aufwendiges Spa-Ritual, sondern eine Haltung: aufmerksam sein gegenüber dem eigenen Körper, den Emotionen und den Bedürfnissen. Manchmal ist das eine zehnminütige Atemübung, manchmal ein heißer Tee und ein gutes Buch, und manchmal ist es das bewusste Nein-Sagen zu einem zusätzlichen Termin. Selfcare heißt auch, kleine Freuden ernst zu nehmen — eine Hautcreme, die sich wunderbar anfühlt (ich greife gern zu Produkten von Weleda oder Pai), oder ein Spaziergang an der frischen Luft.

Warum Schuldgefühle so häufig auftauchen

Schuldgefühle entstehen oft aus Erwartungen: von außen (Familie, Job, Social Media) oder aus unserem Inneren (Perfektionsanspruch, Vergleich). Wenn ich Selfcare als etwas sehe, das "erarbeitet" oder "verdient" werden muss, ist die Falle perfekt. Außerdem suggeriert uns die Kultur manchmal, dass Produktivität wichtiger ist als Wohlbefinden. Das führt dazu, dass eine Stunde Auszeit sofort mit dem Gedanken begleitet wird: "Könnte ich diese Zeit nicht besser nutzen?"

Wie ich Schuldgefühle entzaubere

Ich habe ein paar Strategien, die mir helfen, die Scham vor Selfcare zu verringern:

  • Kleine Experimente: Ich probiere Mini-Rituale von 5 bis 15 Minuten aus, um zu sehen, was wirkt — ohne Druck, dass es "wirklich helfen muss".
  • Umschreibung im Kopf: Statt "Ich gönne mir das" sage ich mir "Ich tanke auf, damit ich klarer denken und liebevoller handeln kann".
  • Konkrete Verpflichtungen: Ich trage Selfcare-Termine in meinen Kalender ein — als Pflicht gegenüber mir selbst, nicht als extra Luxus.
  • Realistische Erwartungen: Selfcare heilt nicht sofort alle Probleme. Sie hilft mir, stabiler zu werden, Schritt für Schritt.
  • Praktische Rituale für den Alltag

    Hier sind einige Rituale, die ich regelmäßig praktiziere und die sich leicht in unterschiedlich volle Tage integrieren lassen:

  • Morgendliche Mini-Routine — 5 Minuten Dehnen, ein Glas Wasser mit Zitrone, kurze Atemübung. Das reicht oft, um nicht gleich gestresst zu starten.
  • Pausen bewusst gestalten — Anstatt Mails zu checken, nehme ich mir 10 Minuten für Musik oder einen Spaziergang um den Block.
  • Abendritual — Kein Bildschirmlicht 30 Minuten vor dem Schlafen, stattdessen ein Pflege-Minimoment mit einem Serum oder einer reichhaltigen Nachtcreme (zum Beispiel von Dr. Hauschka oder The Ordinary) und ein paar Seiten lesen.
  • Wochenritual — Eine längere Selfcare-Stunde am Wochenende: Bad, Maske, Kerzen oder ein Spaziergang in der Natur.
  • Selfcare und Verpflichtungen: Wie ich beides vereine

    Ich habe aufgehört, Selfcare als Gegensatz zu Verpflichtungen zu sehen. Stattdessen frage ich mich: Welche Art von Fürsorge hilft mir tatsächlich, meine Verantwortung besser zu tragen? Wenn ich ausgeschlafen, entspannt und körperlich fit bin, bin ich meist auch zuverlässiger — für Arbeit, Freunde und Familie. Diese Perspektive hilft mir, Selbstfürsorge nicht als Egoismus zu betrachten, sondern als Grundlage für ein nachhaltiges Leben.

    Wenn Selfcare nicht wirkt — was dann?

    Manchmal hilft auch die schönste Routine nicht, weil die Ursache tiefer liegt — Stress, Traurigkeit oder Überforderung. Dann ist Selfcare allein nicht genug. Ich habe gelernt, Unterstützung zu suchen: Gespräche mit Freundinnen, professionelle Hilfe durch Coaching oder Therapie, und praktische Entlastungen wie Haushalts-Hilfe für Phasen mit viel Arbeit. Selbstfürsorge kann auch heißen, Hilfe anzunehmen.

    Praktische Tools, die mir helfen

    Ein paar Helferlein, die meinen Alltag leichter machen:

  • Kalender und Timeblocking: Ich blocke mir konkrete Zeiten für Arbeit, Erholung und Schlaf.
  • Atem-Apps: Kurze geführte Atemübungen (z. B. Calm, 7Mind) helfen mir, schnell wieder zentriert zu sein.
  • Notizbuch: Morgens drei Dinge notieren, für die ich dankbar bin — das setzt den Fokus auf Positives.
  • Produktfavoriten: Ein schöner Duft oder eine gute Nachtcreme machen Selfcare sinnlich und real. Ich mag nachhaltige Marken wie L:A Bruket oder Benecos.
  • Selfcare ohne Perfektionismus

    Ich habe mir erlaubt, inkonsequent zu sein. Manche Wochen gelingt mir mehr, manche weniger — und das ist ok. In meinem Kopf gilt: Selfcare ist eine Tendenz, kein fester Plan. Wenn ich das akzeptiere, verschwindet ein großer Teil der Scham. Es geht nicht darum, jeden Tag perfekt zu sein, sondern darum, eine Richtung zu fahren, die mir guttut.

    Selbstfürsorge in Beziehungen

    Selfcare betrifft nicht nur mich allein. In Beziehungen bedeutet es, Grenzen zu setzen, Bedürfnisse zu kommunizieren und auch gemeinsam kleine Rituale zu finden. Oft unterstütze ich meinen Partner, indem ich offen sage, wann ich Ruhe brauche. Das hat unsere Verbindung nicht geschwächt, sondern ehrlicher und stabiler gemacht.

    Wie du heute anfangen kannst

    Wenn du sehr wenig Zeit hast, fang mit 5 Minuten an:

  • Setze einen Timer auf 5 Minuten.
  • Atme bewusst, trinke einen Schluck Wasser und stelle dir vor, wie du deine nächsten Aufgaben mit etwas mehr Ruhe angehst.
  • Notiere danach kurz, wie du dich fühlst — manchmal reicht allein die Reflexion, um den Tag anders zu erleben.
  • Selfcare ist kein Wettbewerb und kein weiteres To-do. Für mich ist es eine liebevolle Gewohnheit, die ich mir erlaube, weil sie mich stabiler, freundlicher und effektiver macht. Ohne Schuld, sondern mit einer Prise Neugier — und dem Wissen, dass gute Fürsorge für mich langfristig alles leichter macht.

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